„Ich möchte leben und nicht sterben, ich wünsche mir Glück und habe etwas gegen Leid." Diese Worte beschreiben das Lebensmotto und die innersten Wünsche aller empfindenden Wesen. Wir möchten, dass es uns gut geht. Wir möchten glücklich und zufrieden sein. Wir möchten äußeren und inneren Frieden finden und uns geborgen fühlen. Und von nichts anderem handeln die zahlreichen Reden und Gespräche des Buddha. Sie zeigen, wie aus diesen Wünschen Wirklichkeit werden kann und was wir selbst dazu tun können. Sie helfen das Leben zu verstehen und das Beste daraus zu machen.
Welche Lektionen aber haben wir zu lernen, um das Ziel zu erreichen, und welche Lern- und Übungsschritte wann zugehen? Hier erweist sich der Buddha als ein genialer Pädagoge, der uns weder unterfordert noch überfordert. Er sagt von seinen Hinweisen und Ratschlägen, dass sie „am Anfang segensreich sind, im weiteren Vorankommen und am Ende des Weges." Der Buddha holt uns also da ab, wo wir sind, und er begleitet uns, soweit wir es möchten und dazu in der Lage sind.
Daran orientiert sich auch dieses Buch. Es beginnt mit Themen, die lebensnah sind und uns unmittelbar berühren. Von hilfreichen Maßstäben für das Verhalten im Alltag ist da die Rede. Vom Wert einer ethischen Orientierung, von Mitmenschlichkeit. Dieser erste Teil erklärt weiter, was Karma und das Karma-Gesetz bedeuten, er spricht von Leben und Sterben, von Fortexistenz und Wiedergeburt, von Diesseits und Jenseits. Und er möchte verständlich machen, was Meditation ist und wohin sie führt.
Von all dem handeln auf ihre Weise auch andere spirituelle Traditionen. Und manches von dem, was sie übereinstimmend sagen, übersteigt unseren Erfahrungshorizont bei weitem, klingt gelegentlich sogar provokativ oder gänzlich unglaubwürdig. Ohne eine gewisse Offenheit und eine gehörige Portion Vertrauen werden wir uns kaum ernsthaft darauf einlassen. Und dennoch sind diese Wahrheiten und Einsichten nur einführende Lehren, auch in den Darlegungen des Buddha. Das Eigentliche, das „Buddhistische am Buddhismus" steht noch aus: die Vier Heilenden Wahrheiten, die nur von Erwachten entdeckt und weitergegeben werden. Die unseren Geist revolutionieren und uns wahrhaft frei machen. Ihnen widmet sich der zweite Teil des Buches.
Bei meiner Arbeit habe ich mich von den Worten des Buddha und seiner unmittelbaren Schüler leiten lassen, wie sie im Palikanon überliefert sind. Er stellt die älteste uns verfügbare Quelle buddhistischen Wissens dar, und auf sie vertraue ich am meisten.